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Homeoffice: Todesstoß für Büros?

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In den USA arbeiten derzeit laut Schroders schätzungsweise 40 bis 50 Prozent der Menschen hauptsächlich von zu Hause aus. 2019 waren es lediglich fünf Prozent. Die wichtigste Frage für Immobilieninvestoren laute nun: Wird dieses erfolgreiche Experiment in Sachen Homeoffice zu einem Paradigmenwechsel bei der Belegung von Büroflächen und somit zu einem strukturellen Rückgang der Nachfrage nach diesen Immobilien führen? Die meisten Unternehmen ständen vor der Frage, wie viele ihrer Mitarbeiter sie auf sichere Weise in ihren bestehenden Büros unterbringen können. Raumplaner schätzten, dass die meisten Büros derzeit wohl für nur 25 bis 40 Prozent der Mitarbeiter ein sicheres Arbeitsumfeld bieten können.

Zusätzlich zur sozialen Distanzierung müssten Unternehmen außerdem die Hygienemaßnahmen erhöhen. Hinzu komme die Herausforderung, wie die Mitarbeiter überhaupt ins Büro gelangen. Denn vor allem in Städten wie München, Berlin oder Frankfurt nutze ein großer Teil der Angestellten auf dem Weg zur Arbeit den öffentlichen Verkehr – und würde sich in Zeiten der Pandemie auf dem Arbeitsweg einem erhöhten Ansteckungsrisiko aussetzen. Einige Unternehmen hätten bereits beschlossen, ihre Büros zu verkleinern. Facebook und Twitter haben jeweils Pläne für eine dauerhafte Verlagerung ins Homeoffice angekündigt, und Barclays und Morgan Stanley überprüften derzeit offenbar ihren Bedarf an Büroflächen.

Doch warum ist Homeoffice angesichts dieser Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor dem Ausbruch des Coronavirus nicht weiter verbreitet gewesen? Der Hauptgrund, weshalb so viele Unternehmen weiterhin Büros betreiben, dürfte die Produktivität sein. Trotz technologischer Fortschritte sei das Büro nach wie vor der beste Ort, um mit Kollegen zu kommunizieren, neue Ideen voranzutreiben, Werte zu teilen und sich mit Kunden zu treffen. Man dürfe aber nicht übersehen, dass auch Mitarbeiter aus der Büropräsenz Vorteile ziehen. Persönliche Treffen sind für den Aufbau von Beziehungen und von Vertrauen äußerst wichtig. Darüber hinaus gefalle vielen Menschen die räumliche Trennung zwischen der Arbeit und ihrem Zuhause. Und besonders jüngere Mitarbeiter, die in Wohngemeinschaften oder kleinen Wohnungen leben, ziehen es laut Schroders eventuell vor, im Büro zu sein, insbesondere bei zentraler Lage und in der Nähe anderer Anlaufstellen wie Fitnessstudios, Bars und Geschäften.

Dass das Büro ein überholtes Konzept ist, wäre also eine voreilige Aussage. Dafür weise es nach wie vor zu viele Vorteile auf. Einige Unternehmen würden zwar versucht sein, nach der Pandemie weiterhin in großem Umfang mit Telearbeit fortzufahren und ihren Bedarf an Büroflächen zu senken. Schroders erwartet jedoch, dass die Mehrheit zu früheren Arbeitsmustern zurückkehren wird, auch wenn es künftig wohl mehr Mitarbeiter geben wird, die einen Tag in der Woche von zu Hause aus arbeiten oder anderweitig ihre Büropräsenz flexibler gestalten als vor der Corona-Krise.

Laut Schroders stellten vielmehr neue Technologien wie Blockchain, robotergestützte Prozessautomatisierung und Spracherkennung wahrscheinlich eine größere Bedrohung für das Büro dar. Denn durch sie werde sich die Anzahl der in Callcentern und der Backoffice-Administration tätigen Personen verringern. Die Nachfrage nach Büros in Stadtzentren und Universitätsnähe dürfte dennoch weiterhin zunehmen, angetrieben durch das Wachstum in den Bereichen Technologie, Life Sciences und professionelle Dienstleistungen. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Schroders

Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 5.600 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von 578,4 Milliarden Euro (649,6 Milliarden US-Dollar (Stand 30. Juni 2020).

www.schroders.de

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