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GLS Bank: Taxonomie ist Greenwashing

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Die GLS Bank, älteste sozial-ökologische Bank Deutschlands, hat ihr Ergebnis im Jahr 2021 um 15 Prozent gesteigert. Mit einem Geschäftsvolumen von über zehn Milliarden Euro zeige die Bank, dass der konsequent nachhaltige Ansatz wirke. Umso bedauerlicher, dass die EU-Taxonomie den Finanzsektor in die falsche Richtung führt, kritisiert GLS-Bank-Vorstandssprecher Thomas Jorberg.

„Die Taxonomie verfehlt ihr Ziel und ist in ihrer aktuellen Form Greenwashing, unwirksam und wettbewerbsverzerrend“, so Jorberg. Die europäische Politik vergebe die historische Chance, ein vertrauenswürdiges Siegel als Mindeststandard für nachhaltige Geldanlagen und zukunftsweisende Investitionen zu schaffen. Jorberg fordert die neue Bundesregierung auf, sich entschlossen für eine vollumfängliche Renovierung der in ihrer jetzigen Form unbrauchbaren EU-Taxonomie einzusetzen.

Eine umfassende Neuausrichtung der Wirtschaft sei angesichts der sich auftürmenden physischen Risiken der einzige Ausweg aus der Krise. Jorberg fordert: „Wir brauchen einfache und schnelle Genehmigungsverfahren für Erneuerbare Energien. Wind auf die Fläche, Photovoltaik auf die Dächer – so beschleunigen wir die Energiewende. Der Sozialausgleich für gestiegene Energiepreise kann durch ein bedingtes Energieeinkommen erfolgen. Die physischen und transitorischen Risiken müssen zudem in die Bonitätsund Risikosteuerungen von Finanzinstituten einfließen.“ Jorberg verweist auf den Ernst der Lage: „Unsere Systeme versagen. Angesichts von Klimakrise, Gesundheitskrise und der Gefährdung des Friedens durch Nationalismus brauchen wir deshalb eine tiefgreifende Transformation statt oberflächliche Symptombekämpfung.“

Die GLS Bank hat 2021 mit dem Geld ihrer inzwischen rund 330.000 Kunden, darunter über 100.000 Genossenschaftsmitglieder, zahlreiche Projekte mit diesem Anspruch ermöglicht. Das Kreditvolumen stieg auf 4,5 Milliarden Euro. Aus dem Kreditneugeschäft flossen Gelder zu 30 Prozent in sozial-ökologisches Wohnen, zu 23 Prozent in Erneuerbare Energien und zu 15 Prozent in die nachhaltige Wirtschaft. Mehr als 1,13 Milliarden Euro hätten auf diese Weise positiv gewirkt. Außerdem habe sich das nachhaltige Wertpapiergeschäft mit einer Gesamtsumme von knapp zwei Milliarden Euro positiv entwickelt. „Diese Hebelwirkung müsste mit den richtigen Rahmenbedingungen vervielfacht werden“, sagt GLS-Bank-Vorstand Aysel Osmanoglu. (DFPA/mb1)

Die GLS Gemeinschaftsbank eG wurde 1974 in Bochum gegründet. Das Institut versteht sich als sozial-ökologische Bank, die werteorientierte Geldanlagen, alle Leistungen einer Hausbank, Finanzierungen, Beteiligungskapital, Stiftungen und Schenkungen aus einer Hand anbietet.

www.gls.de

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